Sind alle Männer Schweine? Oder ist Tinder einfach ein Saustall?

Frauen in aller Welt haben im letzten Jahr ein gefährliches Phänomen entdeckt: die Schwein-App-Grippe. Sie befällt vor allem Männer und verbreitet sich viral über den Download der Dating-App Tinder. Die App hat in der Zeit nicht nur unfassbar viele User gewonnen, sie ist auch bestechend simpel, effektiv und macht definitiv süchtig. Für viele Singles ist Tinder DIE Alternative zum klassischen Kennenlernen im Bars und Clubs geworden und funktioniert auch recht ähnlich:

- Ein kurzer Blick in die App zeigt, welche Singles in der Nähe sind.
- Bei Tinder entscheidet man mit einer einfachen Wisch-Handbewegung, wer einem gefällt und wer nicht.
- Wenn die andere Person auch positiv reagiert, kommt man ins Gespräch.
- Wenn’s passt, dann wird vielleicht mehr draus.

Die Hemmschwelle, der Aufwand und das Risiko, einen Korb zu kassieren, sind bei Tinder allesamt niedriger als beim Flirt in der Offline-Welt.. ebenso wie der Anteil der Männer, die nett, höflich und charmant kommunizieren! Eine Frau, die über Tinder das erste Mal im Leben Kontakt zu Männern hat, könnte tatsächlich meinen, Männer seien Schweine… denn so führen sich überdurchschnittlich viele auf. Sobald Männer anfangen, bei Tinder hin und her zu wischen, vergessen sie offenbar ihre gute Kinderstube und werden anzüglich, ausfallend oder aggressiv (manchmal sogar alles gleichzeitig).

Die Männer-Schweine bei Tinder fallen in drei Kategorien:

  1. Der Notgeile
    Machen wir uns nichts vor: Tinder ist nicht ausgelegt auf die Suche nach der Liebe fürs Leben und man darf durchaus davon ausgehen, dass eine große Mehrheit der Mitglieder einem One Night Stand nicht abgeneigt wäre. Trotzdem gebietet es die Höflichkeit, zumindest ein bisschen Small Talk zu machen (ganz ehrlich: bei Tinder ist jeder Talk erstmal ziemlich small). Wer schon vor dem ersten Date sicher sein will, dass da vielleicht mehr geht, der kann im Laufe des Chats zweideutige Bemerkungen einstreuen oder konkret fragen (“Bist Du offen für Sex?”). Was aber gar nicht geht: Detaillierte Beschreibung sexueller Fantasien, gleich in der ersten Nachricht.
     
  2. Der Perverse
    Männer-Schweine teilen sehr gerne ihre sexuellen Fantasien auf Tinder mit nichtsahnenden Frauen, die sich wahlweise überrumpelt, angewidert oder belästigt fühlen. Erst recht nicht, wenn diese Fantasien hardcore-pornografisch oder brutal sind. Sie wissen nicht, wann der richtige Zeitpunkt ist, ihr anzuvertrauen, auf welche versauten Dinge Sie im Bett stehen? Dann merken Sie sich ganz einfach diese Regel: Wenn Frauen nicht fragen, dann wollen sie es nicht wissen.
     
  3. Der Beleidigte
    Manche Männer sind der Charme in Person… bis die Frau nicht so reagiert, wie sie es sich vorgestellt haben. Dann werden sie unvermittelt ausfallend, beleidigend und in Extremfällen zum Cyber-Stalker.

Die Schwein-App-Grippe ist heilbar - aber nur, wenn die Männer sich an die eigene Nase fassen und fragen, ob sie mit ihrem Benehmen auch einer echten Frau in der Offline-Welt gegenüber treten würden. Sollte der Virus allerdings außer Kontrolle geraten, dann werden Frauen wohl bald wieder Tinder-Alternativen suchen… und davon gibt es ja einige!

 

Bild mit freundlicher Genehmigung von Vlado/FreeDigitalPhotos.net